Framing: Wie unsere Wahrnehmung von Sprache geformt wird
Sprache ist eine mächtige Form der Kommunikation. Sie ermöglicht es uns, Gedanken auszudrücken, Ideen zu teilen und Informationen zu vermitteln. Doch was viele Menschen nicht realisieren, ist, dass Sprache nicht neutral ist. Sie ist von Natur aus mit Bedeutung und Perspektiven verknüpft, die unsere Wahrnehmung und unser Denken beeinflussen können.
In diesem Blog-Artikel werfen wir einen Blick auf das Konzept des „Framing“ und wie es unser Verständnis von Ereignissen, Themen und Debatten formt.
Was ist Framing?
Framing bezieht sich auf die bewusste Auswahl bestimmter Aspekte einer Situation, um sie in den Vordergrund zu rücken und damit die Wahrnehmung und Interpretation eines Ereignisses zu beeinflussen. Es geht darum, eine bestimmte Deutung oder Perspektive zu verstärken, während andere möglicherweise vernachlässigt oder ausgeblendet werden. Framing kann durch die Wahl von Wörtern, Bildern, Metaphern oder sogar durch die Anordnung von Informationen erfolgen.
Die Macht des Framing:
Framing hat eine starke Auswirkung auf unsere Wahrnehmung und unser Denken, da es unsere Aufmerksamkeit auf bestimmte Aspekte lenkt und uns dazu bringt, sie als wichtiger oder relevanter einzustufen. Es kann unsere Haltung und Meinung zu einem Thema beeinflussen, indem es uns dazu bringt, bestimmte Aspekte zu betonen und andere zu vernachlässigen. Politiker, Medien und Werbetreibende nutzen oft Framing, um ihre Botschaften zu vermitteln und die öffentliche Meinung zu formen.
Beispiele für Framing:
Ein bekanntes Beispiel für Framing ist die Verwendung von positiven oder negativen Wörtern, um eine bestimmte Sichtweise zu fördern. Statt von „Steuern“ könnte man beispielsweise von „Steuereinnahmen“ sprechen, um den Fokus auf den Nutzen der Steuern für die Gesellschaft zu lenken. Ebenso kann das Wort „Kürzungen“ anstelle von „Einsparungen“ eine negative Konnotation hervorrufen und das Gefühl vermitteln, dass etwas weggenommen wird.
Ein weiteres Beispiel für Framing sind Bilder in den Medien. Wenn Bilder verwendet werden, um eine bestimmte Erzählung zu unterstützen, kann dies unsere Wahrnehmung eines Ereignisses stark beeinflussen. Durch die Auswahl bestimmter Bilder können Emotionen geweckt oder Vorurteile verstärkt werden.
Bewusstes Framing erkennen und hinterfragen:
Es ist wichtig, sich der Mechanismen des Framing bewusst zu sein und sie kritisch zu hinterfragen. Indem wir verschiedene Perspektiven betrachten und nach alternativen Framings suchen, können wir ein umfassenderes Verständnis einer Situation entwickeln. Es lohnt sich auch, die verwendeten Wörter und Bilder genauer zu analysieren und zu überlegen, welche Auswirkungen sie auf unsere Wahrnehmung haben könnten.
Framing im Alltag:
Framing ist nicht nur ein Konzept, das in den Medien oder in politischen Diskussionen relevant ist, sondern es beeinflusst auch unseren Alltag. Jeder von uns ist täglich mit verschiedenen Framing-Techniken konfrontiert, sei es in der Werbung, in sozialen Medien oder sogar in persönlichen Gesprächen.
In der Werbung wird Framing häufig eingesetzt, um Produkte oder Dienstleistungen attraktiv darzustellen. Durch die Auswahl bestimmter Bilder, Slogans oder positiver Assoziationen wird versucht, positive Emotionen hervorzurufen und ein bestimmtes Bedürfnis zu wecken. Das Ziel ist es, uns dazu zu bringen, das beworbene Produkt zu kaufen oder die beworbene Dienstleistung in Anspruch zu nehmen.
Auch in sozialen Medien spielt Framing eine große Rolle. Beiträge, die bestimmte Standpunkte oder Meinungen unterstützen, werden oft mit emotional ansprechenden Bildern oder schlagkräftigen Überschriften versehen, um eine starke Reaktion hervorzurufen oder eine bestimmte Sichtweise zu verstärken. Oftmals werden Informationen selektiv präsentiert, um eine gewünschte Erzählung zu unterstützen.
Selbst in persönlichen Gesprächen kann Framing auftreten, wenn wir versuchen, andere von unseren Ansichten zu überzeugen. Indem wir bestimmte Worte, Beispiele oder Metaphern wählen, können wir die Wahrnehmung unseres Gegenübers beeinflussen und versuchen, unsere Perspektive als die dominierende oder richtige darzustellen.
Um bewusster mit Framing umzugehen, ist es wichtig, sich seiner eigenen Vorurteile und unbewussten Annahmen bewusst zu werden. Indem wir unsere Wahrnehmung und Interpretation hinterfragen, können wir alternative Sichtweisen erkennen und ein offeneres und differenzierteres Verständnis entwickeln.
Fazit:
Framing ist ein mächtiges Werkzeug, das unsere Wahrnehmung und unser Denken beeinflusst. Es wird in der Politik, den Medien und dem Alltag eingesetzt, um bestimmte Perspektiven zu verstärken und Meinungen zu formen. Indem wir uns des Framings bewusst sind und es kritisch hinterfragen, können wir ein tieferes Verständnis für die Mechanismen der Kommunikation entwickeln und unsere eigene Sichtweise erweitern. Es liegt an uns, aktiv nach verschiedenen Perspektiven zu suchen und unsere Denkmuster zu reflektieren, um eine informierte und ausgewogene Meinung zu bilden.
Jetzt anmelden und erfolgreich werden!
In diesem Seminar wirst du folgendes lernen:
Das Seminar „Woke Leadership“ richtet sich an Führungskräfte, die ihr Unternehmen wettbewerbsfähiger machen und mehr Talente anziehen wollen. In dem Seminar erfährst du, wie „waches Führen“ zu einem gezielten Mehrwert in deinem Unternehmen wird. Du lernst wie du Teams besser motivierst und die Bedürfnisse deiner Mitarbeiter mit den richtigen Mitteln ansprichst. Darüber hinaus erhältst du praktische Tipps und Tricks um dein Führungspotential zu erweitern und voll auszuschöpfen.
Woke Leadership – das S+P Seminar zeigt Dir den Weg.